Informatives zu Obstbäumen

    Obstbäume werden veredelt, d.h. nicht aus Samen gezogen. Beim Veredeln werden auf so genannte Unterlagen (die von Bäumen der gleichen Gattung stammen) die Edelreiser der gewünschten Obstsorte gepropft. Gute Veredler achten darauf, dass die Wüchsigkeit von Unterlage und Edelreis zusammenpassen, damit nicht Ober- und Unterteil unterschiedlich stark wachsen. (vergl. Foto)

 

    Sofern Obstbäume zu viel Sonnenlicht abbekommen, so können sie im Süden und Südwesten Strahlungsschäden bekommen. (vergl. Foto) Hiergegen hilft der so genannte Weißanstrich (vergl. Foto). Der Leimring hilft übrigens nur im November gegen den Frostspanner. Im Frühjahr sollten Leimringe unbedingt wieder abgenommen werden, da sonst Nützlinge darauf kleben bleiben, insbesondere die natürlichen Feinde von Läusen.


    Mit Obstbäumen ist es eigentlich ganz einfach: bei Steinobst (speziell bei Kirschen, aber auch bei Pflaumen) sitzen die meisten Blütenknospen (und dann natürlich auch die Früchte) an den Triebenden der frischen Triebe. Dies ist eigentlich unabhängig davon, wo und wie diese Triebe wachsen. Deshalb brauchen und wollen Steinobstbäume auch gar keinen großartigen Obstbaumschnitt. Bei Kernobst ist das anders: Äpfel und Birnen wachsen bevorzugt am dreijährigen Holz eher waagerechter Triebe. Daher wird bei Kernobstbäumen bei der Kronenerziehung darauf geachtet, dass man überwiegend waagerechte Fruchtäste erzieht. Dies kann durch Schnitt an geeigneten Knospen (Augen) bzw. durch Beschweren oder Spreizen junger und noch biegsamer Triebe erreicht werden. Natürlich muss in Kernobstbäume auch viel Sonnenlicht hineinkommen, damit die großen Früchte auch gut reifen. Aber eine kleine Anzahl an senkrechten Blatttrieben braucht der Baum trotzdem, um sich mittels der Photosynthese mit Assimilaten zu versorgen. Nimmt man ihm die komplett weg, dann macht er tausende von Wasserreisern, die freilich keine Früchte tragen.

 

Fruchtholz eines Obstbaumes

 

Wasserreiser

naturgemäßer Obstbaumschnitt nach 1 Jahr

Knospen