biomechanisches Holzmodell

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Für die Festigkeit des Holzes sind letztlich zwei Substanzen hauptverantwortlich: zum einen die zugfeste Zellulose, die gleich beim Zellaufbau in den Zellen gebildet wird, und vor allen in den Sekundärwänden zu finden ist. Zum anderen das druckfeste Lignin, das erst allmählich in die Holzzelle eingelagrt wird, vor allem im Bereich der Primärwand. Man muss sich also echte Holzzellen bei Laubbäumen in etwa wie kleine Hohlräume vorstellen, die direkt an der Wand zur Höhlung Stahlseile (oder Muskeln) haben, um die herum Beton (oder Knochen) sind. Ferner gibt es dann im Holzkörper noch Parenchymzellen, die die Lebensfunktionen erfüllen (also über Jahre hinweg aktiven Stoffwechsel betreiben und z.B. auf Eindringlinge reagieren) und die so genannten Tracheen, das sind die Wasserleitungsbahnen der Laubbäume. Und dann gibt es auch noch die Holzstrahlen (am Anfang nur primäre Markstrahlen), die das Bauminnere mit der Rinde verbinden und auch zum Großteil aus Parenchymzellen bestehen und unter anderem dem Stoffaustausch über die Jahrringe hinweg dienen. Nadelbäume sind entwicklungsgeschichtlich älter und haben daher noch keine Funktionsteilung ihrer Zellen; sie sind aus Tracheiden aufgebaut. Tracheiden haben sowohl Stützfunktion, Lebensfunktion und zugleich Wasserleitfunktion. Übrigens ist die Wasserleitgeschwindigkeit durch die Tracheiden der Nadelbäume sehr langsam und liegt so in etwa bei 1,2 -1,4 Metern pro Stunde. Großlumige Ringporer bei Laubbäumen, also Laubbäume mit großporigen Wasserleitungsbahnen (wie Eiche, Esche oder Ulme) schaffen bis zu 44 Meter pro Stunde.

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